Wanderung auf den Ryten

Wenn man auf den Lofoten ist, gehört die Wanderung auf den Ryten auf jeden Fall mit zu den Dingen, die man unbedingt tun sollte. Allerdings ist „Wandern“ in Nordnorwegen nicht unbedingt das, was ein Sauerländer unter Wandern versteht und schon gar nicht bei Schneefall.

Bei einem Bauerhof in Fredvang konnten wir gegen eine kleine Gebühr parken und dann ging es schon los mit den Unwägbarkeiten. Wir durchquerten zunächst eine morastige Wiese, wo wir über Planken gehen konnten, da es aber den Morgen über immer wieder geschneit hatte, waren diese recht rutschig. Und dann begann schon der Anstieg. Bis wir den ersten Anstieg geschafft hatten, schien die Sonne. Wir gelangten zu 2 kleinen Seen und es begann wieder zu schneien.

Im dichten Schneesturm ging es weiter steil bis sehr steil bergan, teilweise war ein bisschen klettern angesagt, teilweise konnte man sich an Seilen festhalten und es gab auch immer wieder Planken, aber je höher wir kamen umso trittsicherer wurden sie.

Und dann … kurz nachdem wir diskutiert hatten, ob wir überhaupt weitergehen sollten, kam wieder die Sonne raus. Wir waren schon recht weit gekommen und standen an dem Abzweig, an dem man zur Kvalvika-Bucht abbiegen kann. Das ist eine wunderschöne versteckte Bucht mit türkisem Wasser und weißem Sand, die man ausschließlich über diesen Weg erreichen kann. Leider hatten wir für diesen Besuch keine Zeit, da die Tage um diese Jahreszeit im Nordland schon sehr kurz sind.

Weiter ging es steil bergan und man glaubt gar nicht, wie viel Matsche und Sumpf es in Norwegen gibt. Aber je höher wir kamen umso genialer wurde die Aussicht. Das wechselhafte Wetter zauberte die schönsten Stimmungen an den Himmel. Und schließlich erreichten wir bei leichtem Schneefall und leuchtendem Himmel den Aussichtspunkt, von dem aus man so einen wunderbaren Blick in die Kvalvika-Bucht hat. Wahnsinnig schön! Außer uns waren noch 2 andere Personen bis oben hin geklettert und als die gingen, hatten wir diesen besonderen Platz wirklich ganz allein für uns.

Der Rückweg war ebenfalls rutschig und beschwerlich, aber wir waren in so einer Hochstimmung, dass wir das nicht schlimm fanden. Insgesamt waren wir knapp 8 Kilometer unterwegs … mir kam es wesentlich länger vor, aber es war eine der schönsten Wanderungen in meinem Leben! Da müssen wir unbedingt ohne Schnee nochmal hin!