Transalp 1.Etappe

Ehrwald – Landeck | 55 km | 610 Höhenmeter

Wahrscheinlich hat jeder, der gern und viel Mountainbike fährt, diesen Traum: Einmal mit dem Rad über die Alpen. Die Königsdisziplin. So war das auch bei mir. Aber war das zu schaffen? Man könnte ein E-Bike nehmen, aber das wollte ich nicht. Ich wollte mit meinem Rad, das mich schon so viele Jahre treu begleitet und überall hinbringt, wo ich hin will, diesen abenteuerlichen Weg machen.

Nachdem wir diese Reise aufgrund von Corona im Sommer erstmal verschoben hatten, haben wir es nun in den Herbstferien gewagt. Wir, das sind: Mein Mann, unser Sohn und ich. Wir waren seit dem Sommer ständig im Sattel und haben uns fit gemacht. Und ich habe uns die leichteste Route ausgesucht, die es überhaupt gibt, um die Alpen zu überqueren: Die Via Claudia Augusta. Immerhin standen uns 350 Kilometer und 3000 Höhenmeter bevor. Das mit Gepäck und erstmal schlechten Wettervorhersagen. Und mit Corona sah es auch nicht so toll aus, zumal Tirol plötzlich Risikogebiet war. Aber trotzdem!

Wir starteten in Ehrwald bei 4 Grad und heftigem Regen. Aber wir hatten so viel Lust auf unsere Tour und auch eine guten Regenbekleidung, dass uns das Wetter nicht viel ausmachte. Wir fuhren durch einen wunderschönen Lärchenwald und dann kam schon der erste Anstieg auf den Fernpass. Oben sollte man eine tolle Aussicht auf die Zugspitze haben. Hier waren es 2 Grad und es schneite und die Aussicht ließ sich bestenfalls erahnen. Aber die Strecke war sehr schön und der Nebel und die Wolken hingen zauberhaft und mystisch in den Wäldern über uns. Der Downhill hinunter nach Nassereith war toll. An einer Stelle sah man in den Felsen am Boden, wo sich die Karren der Römer herbewegt hatten.

Einmal unten angelangt, hörte der Regen auf und wir fuhren bei milderen Temperaturen Richtung Landeck, wo unsere Unterkunft für diese Nacht war. Die Sicht wurde besser und wir staunten über die schneebedeckten Alpen rings um uns. Die Glocken der Almkühe läuteten und der Radweg ging mal rauf, mal runter, durch schöne Wiesen und Felder, an Bächen entlang bis zu unserem Etappenziel.

Die Bildqualität ist nicht die beste, da ich nur mein Handy mithatte. Jedes Gramm zählt, wenn man es auf dem Rücken trägt 😉