Landeck – Nauders | 54 km | 1080 Höhenmeter
Der 2. Tag startete kühl, aber entgegen der Wettervorhersage sonnig und nur teilweise bewölkt. Vor diesem Tag hatte ich den größten Respekt, da uns über 1000 Höhenmeter bevorstanden.
Die Gegend, durch die wir radelten, war atemberaubend schön. Wir radelten lange am unfassbar türkisen Inn entlang. Was für eine Farbe! Immer wieder führten uns Brücken über den schönen Fluss und um uns herum ragten schneebedeckte Berge auf. An diesem Tag sind wir keiner Menschenseele begegnet und konnten die Natur Tirols aus vollen Zügen genießen.
Kurz hinter Pfunds, einem schmucken kleinen Städtchen, wurde das Inn-Tal immer schmaler und wir kamen nach Altfinstermünz. Das ist eine mittelalterliche Gerichtsstätte und Grenzbefestigung auf der Via Claudia Augusta in der gleichnamigen Finstermünzschlucht. Die Feste liegt auf dem am Fuß des Finstermünzpasses, wo die bis 1854 benutzte alte Straße den Inn erreicht, der hier die Grenze zwischen Tirol (Österreich) und Graubünden (Schweiz) bildet. Hier war bereits vor dem 10. Jahrhundert ein Gerichtssitz. Eine wunderschönes Fleckcken voller Atmosphäre.
Danach waren wir für ein paar Kilometer in der Schweiz. Nachdem wir uns aus der Schlucht emporgekämpft hatten, konnten wir eine Serpentinenstraße nach Martina hinunterfahren und dann lag die gefürchtete 12-Kehren-Straße vor uns. 400 Höhenmeter auf 4 Kilometern! Tatsächlich ließ sie sich aber besser erklimmen als befürchtet und so erreichten wir abends bei ein paar Schneeflöcken in der Luft Nauders, wo wir hundemüde ins Bett fielen.