Nauders – Meran | 94 km | 460 Höhenmeter
Tag 3 startete mit wackeligen Beinen. Die Höhenmeter spürte ich ordentlich in den Oberschenkeln. Beim Blick aus dem Fenster sah ich, dass es nachts gefroren hatte. Aber der Himmel war blau und es warteten über 90 Kilometer Strecke auf uns. Ich war mir nicht wirklich sicher, wie ich die schaffen sollte, aber irgendwie musste es ja gehen.
Nach dem Frühstück packten wir uns warm ein und es ging wieder los. Richtung Reschenpass. Südtirol. Italien. Die ersten Kilometer waren eine Qual, da es immer noch bergauf ging. Die Muskeln waren kalt und müde, aber nach und nach ging es irgendwie immer besser. Und dann lag plötzlich der Reschensee vor uns. Ich war da mal auf Klassenfahrt vor ewigen Zeiten, aber so wunderschön hatte ich ihn nicht in Erinnerung. Der See glänzte im schönsten Blau und die weißen Bergspitzen standen in einem wundervollen Kontrast dazu. Die ganze Welt war wie frisch gewaschen und die Farben so klar, dass es fast in den Augen wehtat. Für mich war es der schönste Punkt dieser Reise und ich war überglücklich, dass der Wettergott es so gut mit uns meinte.
Nach dem Reschensee folgte der kleinere Haidersee und dann ging es erstmal sehr lange bergab. Wir kamen durch schöne alte Orte, bis wir schließlich in deutlich milderem Klima durch erste Apfelplantagen fuhren und an der Etsch entlang bis Meran rollten.